tag:blogger.com,1999:blog-70685627734829495892024-03-04T20:03:01.712-08:00Alter Eros TodHeidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comBlogger58125tag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-29615582025547344332023-07-01T02:23:00.002-07:002023-07-01T02:23:39.624-07:00Generation<p>Ich gehöre zu der Generation, die sich mühsam aus dem
rechten Sumpf der Frauen/Menschenverachtung heraus kämpfen musste und der man
von links permanent predigte, Frauen und Kinderrechte seien ein
Nebenwiderspruch mit dem sich später irgendwann zu beschäftigen sei. Fuck you
all!</p><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-54182709955843685812023-06-30T06:48:00.002-07:002023-06-30T06:48:33.147-07:00Würde<p>Welch liebevoller Text:</p><div style="text-align: left;"><o:p> <br /></o:p>„Gestern mit Opi bei der Bank gewesen, Vollmacht,
Online-Banking, dies, das.<br /><o:p> <br /></o:p>Bank bis 12:00 offen, verkehrsbedingt gerade noch um 11:45
eingeflogen, habe um Entschuldigung gebeten und mitgeteilt, dass wir auch ein
andermal kommen können, wenn’s jetzt zu knapp wird.<br /><o:p> <br /></o:p>Beraterin nimmt sich ausgiebig Zeit, auch in ihrer Pause,
bietet Getränke an, hört Opi geduldig bei seinen Anekdoten der letzten 70 Jahre
zu „wissen Sie noch, wie die Bank mal überfallen wurde?“ (das war vor 40
Jahren), „was macht denn der Herr x?“ (er ist seit 30 Jahren im Ruhestand und
bei bester Gesundheit).<br /><o:p> <br /></o:p>Ich bin sooooo dankbar, dass das für Opi eine gute Erfahrung
war.<br /><o:p> <br /></o:p>So dankbar.<br /><o:p> <br /></o:p>Er kann kaum noch laufen, hört kaum noch etwas, versteht
komplexere Sachverhalte nicht mehr so gut.<br /><o:p> <br /></o:p>Aber er ist noch immer da, mit 90 Jahren Lebensleistung auf
dem Zettel, er ist weder unsichtbar noch ausrangiert.<br /><o:p> <br /></o:p>Ich bin oft mit ihm unterwegs, bisweilen reden die Menschen
nur mit mir und über ihn, als wäre er nicht dabei.<br /> <o:p> <br /></o:p>Es ist doch alles schon schwer genug für ihn, jede Woche
verliert er ein Stück Selbstständigkeit.<br /><o:p> <br /></o:p>Ihm gebührt noch immer Respekt, seine Würde ist noch immer
und auch mit 90 unantastbar.<br /><o:p> <br /></o:p>Vielleicht dauert es etwas länger, vielleicht ist es
mühselig, aber er hat einfach verdient, dass man sich Zeit für ihn nimmt und
ihm zuhört.<br /><o:p> <br /></o:p>Danke!“<br /><o:p> <br /></o:p><i><span style="font-size: xx-small;">Gefunden auf Twitter von Mark Müller</span></i></div><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
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<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-54592270569995407762023-05-27T08:00:00.003-07:002023-05-27T08:00:42.575-07:00Erinnerungen<p> </p><p class="MsoNormal"></p><p class="MsoNormal"><i>Ich erinnere mich an …<o:p></o:p></i></p>
<div style="text-align: left;"><i><o:p> <br /></o:p></i><i>lange Strickstrümpfe mit Laibchen<br /></i><i>das Kratzen auf den Schiefertafeln<br /></i><i>Pitralon und Fit<br /></i><i>Muscheln, aus denen Bonbon gelutscht wurde<br /></i><i>Sütterlin in der Schule<br /> </i><i>drei schwarz-weiße Fernsehprogramme<br /> </i><i>Wundertüten<br /></i><i>frische Milch in der Kanne<br /></i><i>„heile, heile Gänschen“<br /></i><i>die erste Mondlandung<br /></i><i>den Abschlussball der Tanzschule<br /></i><i>VW-Busse mit geteilter Frontscheibe und Seitentüre mit
Scharnieren<br /></i><i>die Velo-Solex mit Reibrolle<br /></i><i>Holzskier mit Spiralbindung und Lederriemen<br /></i><i>an das eiskalte Wasser im Schwimmbad, wenn montags das
Wasser<br /> </i><i>gewechselt wurde<br /></i><i>Fadenspiele<br /></i><i>Sonntagskleidchen<br /></i><i>Mädchen mit Affenschaukeln<br /> </i><i>Rollschuhe mit vier Eisenrollen<br /></i><i>den Bravo-Starschnitt<br /></i><i>die Augsburger Puppenkiste: Der kleine dicke Ritter
Oblong-Fitz-Oblong<br /> </i><i>den riesigen Waschkessel im Keller, der Montags beheizt
wurde<br /></i><i>die roten Hände meiner Mutter beim Waschen<br /></i><i>Brötchen mit gequetschtem Neger(!)kuss<br /> </i><i>Sunkist in der Pyramidenpackung<br /></i><i>die Eisenbahn meines ältesten Bruders<br /></i><i>Klick-Klack-Kugeln<br /></i><i>das Testbild im TV<br /></i><i>Feuersalamander<br /> </i><i>ein Plumpsklo mit Toilettenpapier aus Zeitungsstücken<br /></i><i>Gummitwist<br /></i><i>Cassata-Eis<br /></i><i>Rabattmarken, von deren Erlös die Backzutaten für
Weihnachten gekauft wurden<br /></i><i>Nappos<br /></i><i>Buttercreme-Torte<br /></i><i>Messingschirmchen mit Servietten<br /></i><i>den Knicks<br /></i><i>den Scheitel<br /></i><i>Sammelbilder in Köllns Kernige Haferflocken<br /></i><i>das Magische Auge im Grundig-Radio<br /></i><i>Zehnfachwechsler für Single-Schallplatten<br /></i><i>Bonanza kommt (samstags 17 Uhr)<br /></i><i>Klickern<br /></i><i>Raumschiff Orion<br /></i><i>Pudelmützen<br /></i><i>kurze Lederhosen<br /></i><i>Kaugummiautomaten<br /></i><i>"Dalli-Dalli"<br /></i><i>Kniestrümpfe<br /></i><i>Brausestäbchen<br /></i><i>meinen ersten Patronenfüller von Brause<br /></i><i>ZDF-Hitparade mit Diether Thomas Heck<br /></i><i>Hanni und Nanni<br /></i><i>Daktari<br /></i><i>Fury<br /></i><i>Wilma und King<br /></i><i>Lassie<br /></i><i>Rin Tin Tin<br /></i><i>Haferflocken mit Milch und Rosinen zum Abendessen<br /></i><i>die Kanne mit Öl neben dem Ofen<br /></i><i>Am Fuss der Blauen Berge<br /></i><i>Hoola-Hoop-Reifen<br /></i><i>Hinkelkasten<br /></i><i>den Knick im Sofakissen<br /></i><i>samstägliches Baden in einer großen Zinkwanne<br /></i><i>Sunkist in der Pyramidenpackung<br /></i><i>zehn Lose auf der Kirmes für eine Mark<br /></i><i>Kriegsversehrte in dreirädrigen Karren mit Handantrieb<br /></i><i>das Sammelkästchen mit nickendem Afrika-Kind<br /> </i><i>Schrankenwärter<br /></i><i>Spielkreisel<br /></i><i>den Kohlenkeller<br /></i><i>„die Tafel ist noch nicht aufgehoben“<br /></i><i>das Sonntagsei<br /></i><i>eine Brezel für sieben Pfennige<br /></i><i>Wollstrumpfhosen<br /></i><i>Atika-Zigaretten<br /></i><i>freihändig Radfahren<br /></i><i>VW Käfer<br /></i><i>Bezaubernde Jeanny<br /></i><i>Topflappen häkeln<br /></i><i>Kirschen klauen<br /></i><i>Freischwimmer<br /></i><i>das HB-Männchen<br /></i><i>Kulis (Kulenkampf) "Einer wird gewinnen"<br /></i><i>Holzschlappen im Sommer<br /> </i><i>Badekappen mit Blümchen<br /> </i><i>Tatzen in der Schule<br /></i><i>in der Ecke stehen im Klassenzimmer<br /> </i><i>Silberbesteck für die spätere Aussteuer zu jedem
Geburtstag von der Patentante<br /> </i><i>mein Poesiealbum mit Glanzbildern<br /></i><i>Tri-Top<br /></i><i>Lebertran<br /></i><i>Mini Pli<br /> </i><i>Marmor, Stein und Eisen<br /></i><i>Kreidler Florett<br /></i><i>Strohsterne basteln<br /> </i><i>La, le, lu, und der Mann im Mond schaut zu<br /></i><i>unser Grammophon<br /></i><i>Schellack-Schallplatten<br /></i><i>Lumpensammler</i><i><br /></i><i>„jetzt reden die Erwachsenen“<br /></i><i>Kathreiner Kaffee<br /></i><i>Schlüsselblumen am Bach<br /></i><i>selbstgebaute Drachen<br /></i><i>bleichen der Wäsche im Hof<br /></i><i>mein Klappbett<br /></i><i>„Licht aus!“<br /></i><i><o:p> <br /></o:p></i><i>Gefunden bei Anner Werner auf facebook.<br /></i><i><o:p> <br /></o:p></i>Und ja, ich erinnere mich auch. <span style="font-family: "Segoe UI Emoji",sans-serif; mso-ascii-font-family: Arial; mso-char-type: symbol-ext; mso-hansi-font-family: Arial; mso-symbol-font-family: "Segoe UI Emoji";">😊</span>
Wobei, Lackschühchen am Sonntag, die gab es auch noch.</div>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p><br /><p></p>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-12331679177898751532023-01-21T07:53:00.000-08:002023-01-21T07:53:34.140-08:00 „Jedes Alter hat seine eigene Schönheit“<div style="text-align: left;"><p class="MsoNormal">Herz umhastet mit stolperndem Schluckauf</p><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">die keuchend knarzenden Knochen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Knie quietscht empört wackelnd die<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">krampfhaft bibbernden Muskeln an.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Blase verweigert jedwedes Gespräch<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">mit den eingeschnappten Nieren.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Füße schieben sich mit quellendem<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Frohlocken in die aufgepumpten Waden.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Fußnägel krallen sich Halt suchend in<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">paarungswillig anbiederndes Fleisch.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Haare spielen verschämt grinsend<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Haschmichdoch in Kämmen und Bürsten.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Brüste grüßen den kugeligen Bauch<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">im sanften Vorüberschaukeln.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Arschbacken flirten aufdringlich albern<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">mit den unwillig ziependen Kniekehlen.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Steife Hände tasten zitternd nach<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">den verschwommenen Augenblicken.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Haut faltet sich zielorientiert beharrlich<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">um innovativ braun gesprenkeltes Gelände.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Der Geist schlägt sich entsetzt<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">vor die gerunzelt weise Stirn.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p> </o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Schönheit des Alterns<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">erschließt sich mir nur langsam.<o:p></o:p></p><br /></div>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-20335935267557208672021-11-27T01:49:00.000-08:002021-11-27T01:49:06.135-08:00Corona – kein Land in Sicht.<div style="text-align: left;">Wenn ich mir die Videos der Impfverweigerer und deren
Gesichter und Mimik anschaue, dann beame ich 50 Jahre zurück und erinnere mich
an unsere Demos für bezahlbaren Wohnraum, für die Streichung des §218, für Gleichberechtigung,
kostenlosen ÖPNV, ein anderes Schulsystem, und, und, und. Erinnere mich an das
hasserfüllte Kreischen vom Straßenrand: „Wenn es euch hier nicht passt, dann
geht doch rüber!“<br /><o:p> <br /></o:p>Die Überschneidungen in Gestik, Mimik und Geschrei sind frappierend.
Was glaubt ihr, was das mit jemanden wie mir macht?<br /> <o:p> <br /></o:p>Ja, ich verstehe das Leid aufgrund der Pandemie der jungen
Leute. Ihre Angst um Zukunft, ihre Hilflosigkeit, ihre Wut über das Zerbrechen
von Karriereplänen, ihren Zorn über das Wegbrechen von bisher als
selbstverständlich angenommenen Freiheiten. Ich fühle ihre Frustration, ihre
Verzweiflung.<br /> <o:p> <br /></o:p>Aber, was macht diese ganze Scheiße mit einem älteren
Menschen wie mir? Glaubt ihr mit 65 hat man keine Zukunftspläne? Glaubt ihr,
ich habe mir meinen „Seniorenstatus“ so vorgestellt? Glaubt ihr, ich möchte
noch jahrelang, trotz Impfungen, im Zustand der Angst vor Atemlosigkeit und
einem Tod, den ich dann nicht mehr selbst gestalten kann, leben? Glaubt ihr, es
sei höchst motivierend, wenn einem nach fünfzig Jahren die gleiche Scheiße hoch
10 immer noch um die Ohren knallt? Ja klar, Resilienz habe ich bewiesen, mehr
als einmal. Aber vielleicht bin ich erschöpft, weil Alter halt doch etwas mit
einem macht. Vielleicht gehen meine körperlichen und seelischen
Widerstandskräfte gerade zur Neige. Vielleicht habe auch ich Angst?<br /> <o:p> <br /></o:p>Also, hören wir auf zu jammern. Was können wir tun, um das
Unerträgliche erträglich zu gestalten? Gemeinsam! Jung und Alt. Verdammt.<br /> <o:p> <br /></o:p>Danke, dass ich auch mal spontan nölen durfte. <span style="font-family: "Segoe UI Emoji",sans-serif; mso-ascii-font-family: Arial; mso-char-type: symbol-ext; mso-hansi-font-family: Arial; mso-symbol-font-family: "Segoe UI Emoji";">😉</span></div><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-42758344739788816492021-04-13T03:53:00.002-07:002021-04-13T03:54:18.310-07:00Und dann warst du fort<div style="text-align: left;"><div style="text-align: justify;">Manche Menschen haben mich in meinem Leben ein Stück des
Weges begleitet. Dann sind sie abgebogen. Meistens passte dies ganz gut, war einvernehmlich und das
Kapitel konnte im eigenen Lebensbuch gelassen geschlossen werden. Bei einigen jedoch, die sich
entfernt hatten, blieb die Gewissheit, dass man sich bestimmt noch einmal wiedersieht,
weil so viele Fäden noch zu Ende gesponnen werden wollen. Gemeinsam. Und dann
lässt man sich Zeit. Und dann erfährt man, dass dieser Mensch mittlerweile
gestorben sei und es bleibt eine tiefe innere Verzweiflung und Leere.</div> <o:p><div style="text-align: justify;"> </div></o:p><div style="text-align: justify;">Ich lerne (wie viele Male denn noch, Frau Müller?!): Unsere
Leben sind nicht unendlich. Der Tod tanzt jede Minute mit. Also, wenn du was zu
sagen hast, schiebe es nicht auf. Halte Kontakt, geh auf dein Gegenüber zu.
Immer wieder. Lass nichts ungesagt, lass nichts ungelebt. Zeit gibt es nicht im
Überfluss. Das Leben wartet nicht auf dich, der Tod nimmt keine Rücksicht auf
deine Befindlichkeiten. *traurig</div></div><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-84272732001425777312020-12-17T23:33:00.001-08:002020-12-17T23:33:54.450-08:00Meine Seele hat es eilig.<p style="text-align: justify;"><i>Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich
weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe.</i></p><p class="MsoNormal"><i><o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons
gewonnen hat: die ersten isst sie mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur
noch wenige übrig sind, begann es, sie wirklich zu genießen.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten,
Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen,
dass nichts erreicht wird.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die
ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene
Egos aufmarschieren.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu
bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Meine Zeit ist zu kurz um Überschriften zu diskutieren. Ich
will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süßigkeiten in
der Packung.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich
nichts auf ihre Erfolge einbilden.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor
ihrer Verantwortung fliehen.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der
Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Es ist das, was das Leben lebenswert macht.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die
Herzen anderer zu berühren.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten,
durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität
zu leben, die nur die Reife geben kann.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben,
zu verschwenden.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als
die, die ich bereits gegessen habe.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in
Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du
erkennst, dass du nur eins hast.<o:p></o:p></i></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;"><i>Mario de Andrade (San Paolo 1893-1945)</i><o:p></o:p></p>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-4182921485970328882017-12-14T23:41:00.000-08:002017-12-14T23:41:02.613-08:00Grabinschrift<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Wenn Du mal gestorben bist, lasse ich auf Deinen Grabstein
schreiben:<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>Sie hat nicht gelebt.<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>Sie hat nicht geliebt.<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>Sie hat nicht genossen.<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>Sie hat sich niemals gehen lassen.<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>Aber es war immer alles sauber.“<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i><span style="font-size: x-small;">(Carla Berling)</span></i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ich würde ja im Grab rotieren und vor Entsetzen glatt
nochmals sterben. <o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-65331250239567040822017-02-06T05:56:00.001-08:002017-02-06T05:56:37.597-08:00Single, und nun?<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Frau Müller, Sie sind seit einigen Jahren Single. Stört
Sie das nicht? Vermissen Sie nichts?“</i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
„Nein. Ich hatte meine Beziehungserfahrungen. Manche
verdammt gut, manche sehr schräg, manche erbärmlich, manche gefährlich – alle
ausgesprochen lehrreich.“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Und nun sind Sie zufrieden? Nicht einsam?“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
„Zufrieden ja. Einsam manchmal. Allerdings wäre mir heute
der Preis für eine innige, konventionelle Zweierbeziehung in manchen Bereichen
viel zu hoch.“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Fehlen Ihnen nicht Sinnlichkeiten und Erotik?“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
„Sie meinen Sex? Dafür brauche ich heute keine feste
Partnerschaft mehr mit allem Drum und Dran. Ich kann ganz gut für mich sorgen
und muss bei Befriedigung meiner derartigen Bedürfnisse nicht mehr gleich in
die Beziehungskiste springen.“ <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Welche Art von Partnerschaft könnten Sie sich denn heute
vorstellen für sich?“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
„Zwei Modelle. Modell eins: Ich treffe auf einen
Menschen, dessen Interessen, Wissen, Humor, Erfahrungen, Haltung, Menschenbild,
Spontanität, Sinnlichkeiten und Sehnsüchte sich von jetzt auf gleich mit den
meinen derartig verzahnen, so dass die Form der Beziehung unerheblicher
Schnickschnack wäre, der keiner sofortigen Klärung bedürfte. So als würde man
sich schon seit ewigen Zeiten kennen. Kein Beginn bei null, sondern gleich
mittendrin. Modell zwei, und Achtung, hier wird es müllerisch: Ein Mensch, der
gänzlich anders tickt als ich, mich aber durch dieses Anderssein dermaßen
verzückt, dass ich ihm durch die ganze Welt (im wörtlichen Sinne) folgen und
ihn begleiten würde bei seinen Lebensabenteuern. Als Gefährtin, Beraterin,
Zuschauerin, Teilende im Sinne von: Wir lachen uns gemeinsam schräg über seine
und meine amüsanten und manchmal verworrenen Unternehmungen zur Befriedigung
unserer jeweiligen Lebensgelüste. Übrigens in beiden Fällen spielen für mich
Geschlecht gar keine und Alter nur eine situationsbedingt jeweils genau zu
überprüfende Rolle.“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Nun, Frau Müller, das sind Vorstellungen, die kaum zu
erfüllen sein werden und auch sehr wenig mit klassischen Beziehungsmodellen zu
tun haben.“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
„Ach? Wir werden sehen. Und bis dahin habe ich ja mich
und meine Zufriedenheit mit mir. Ausreichend, ausgesprochen ausreichend.“</div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-22961447803166898822017-01-26T00:06:00.000-08:002017-01-26T00:06:47.519-08:00Missverständnisse. Grundlegende. <div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Was heute so in der Welt los ist, das ist ja erschreckend!“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
„Die Busfahrt in die nächste Stadt kostet mich jetzt zehn Euro
hin und zurück. Das kann ich mir von meiner Rente gar nicht leisten.“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Ähm, ich meinte eher so das Politische.“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
„Der Bäcker hat jetzt auch zu gemacht. Wenn ich frisches
Brot will, dann muss ich in den nächsten Ort fahren. Das schaffe ich im Winter
oft gar nicht.“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Die Rechten, die USA, der Nahostkonflikt!“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
„Wenn mein Hausarzt jetzt seine Praxis aufgibt, dann gibt es
hier keinen Arzt mehr. Nur noch in den großen Gemeinden. Das macht mir Angst.“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Man, du hast doch bestimmt auch gehört, was der Höcke und
der Trump so menschenverachtendes von sich geben?!“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
„Manchmal schaffe ich es nicht mehr dreimal am Tag mit
meinem Hund Gassi zu gehen. Die Beine wollen nicht mehr. Was soll ich bloß
machen, wenn das noch schlimmer wird?“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Wen wirst du wählen im September?“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
„Immer öfter fühle ich mich so einsam und allein gelassen. Meine
Kinder leben ihr eigenes Leben und viele meiner Freundinnen von früher sind
entweder tot oder weggezogen. Ich weine dann manchmal.“ <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Mein Gott, du bist ja so unpolitisch. Kein Wunder, dass die
Rechten immer mehr werden und die Welt zugrunde geht!“</i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
… <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Wir sprechen zu oft über die falschen Menschen und Dinge. Wir hören nicht zu. <o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-75610748583145504072016-10-26T02:33:00.000-07:002017-01-07T07:45:54.444-08:00Vorsorgen<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Bundesregierung warnt vor Altersarmut besonders für
Geringverdiener und rät zur Privatvorsorge. Also los, ihr Geringverdiener,
schnappt euch die nächsten Aktienbündel, kauft Wohnungen, Häuser, Wertpapiere
und all das Zeugs! Ansonsten seid ihr selber schuld, wenn es euch finanziell
mies geht im Alter! *andenkoppklatsch<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>*Anmerkung<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>Die meinen das wirklich ernst. Was nehmen die für ein Zeugs
so im Laufe des Tages? <o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>**Anmerkung</i><br />
<i>Das ist übrigen genauso ein sinnfreies Geplapper wie die
5000 Euro Strafe für einen Hartz IV Empfänger wegen irgendwelcher
Falschangaben: Wenn ich so viel Geld habe um diese Strafe bezahlen zu können,
dann geh ich auch bestimmt aufs Amt und setz mich all diesen Erniedrigungen
aus. Ist klar, oder?</i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-51355739331648395632016-07-10T00:08:00.001-07:002016-07-10T00:08:25.505-07:00Willst du mit mir gehen?<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>"Ich denke, die
größte Angst vor dem Tod kommt daher, dass Menschen das Gefühl haben, sie
hätten nie wirklich gelebt. Sie haben Angst zu sterben, weil ihre Leben
unfertig sind."<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen wie das ist. Nein,
nicht das Sterben, sondern dieses Gefühl nicht richtig gelebt zu haben. Meine
Mutter, sie starb in genau dem Alter in dem ich mich jetzt befinde, hatte
dieses Gefühl wohl. Das waren so viel Traurigkeit, so viel Zorn auf all die
Ungerechtigkeiten und falschen Entscheidungen in ihrem Leben und so viel Angst
vor dem Gehen müssen. Ich glaube, wir haben das letzte halbe Jahr damit
verbracht ihr Leben zu sortieren und das einmalig Wunderbare in jedem
Lebensabschnitt heraus zu arbeiten. Ja, am Schluss waren da mehr Gelassenheit
und weniger Zorn. Aber, so richtig bereit zum Gehen war sie nicht.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Wenn ich an meinen Tod denke, dann habe ich das mir sehr
früh geschenkte Bild von Castanedas Don Juan im Kopf, dass dir der Tod ein
Leben lang über die Schulter guckt. Manchmal grüß ich ihn, manchmal halte ich
Zwiesprache mit ihm und sehr oft halte ich inne und ziehe Resümee über mein
bisheriges Leben und stelle mir vor, wie es sein würde, wenn er mich jetzt
auffordern würde mit ihm zu gehen. Meistens würde ich ihm unbeschwert folgen
können. An den Tagen, wo es nicht so ist, schaue ich mir genau an, woran es
liegen könnte, was ich nicht loslassen will in diesem Moment und versuche es zu
entwurschteln.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Und so komisch es sich anhören mag, grundsätzlich überwiegt
doch die Neugierde meine Traurigkeit. Sterben und der Tod sind für mich das
letzte Abenteuer, das ich nicht gedanklich vorwegnehmen, nicht vorfühlen und
nicht durch innere Bilder und Filme vorab banalisieren kann. Ich kann es nur
erleben, indem ich es irgendwann real leben werde. Den Tod (er)leben - was für
ein irres Sprachgebilde.</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-82061595034167604872016-06-17T01:53:00.001-07:002016-06-17T01:53:37.557-07:00Verbündete<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSEW2MFR4mQ602E1Y6JCTqrxwZgp9lT9neI012RT_i3LgJpLy_kKEdRKVHL9DohvEtk7rDV-NpJTyskRh_SaTrq8J6RrKVbAmUiu7A0cRDzIQT5419_fSd-qGWtGmv948cIG1su4DIZbO0/s1600/AlteFrauInneresKind.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="150" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSEW2MFR4mQ602E1Y6JCTqrxwZgp9lT9neI012RT_i3LgJpLy_kKEdRKVHL9DohvEtk7rDV-NpJTyskRh_SaTrq8J6RrKVbAmUiu7A0cRDzIQT5419_fSd-qGWtGmv948cIG1su4DIZbO0/s200/AlteFrauInneresKind.jpg" width="200" /></a>Blitzlichter von Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis
(dem zunehmenden Alter geschuldet?), die ich bisher gar nicht zu haben glaubte.
Staunendes Annähern und wachsender Respekt
für die Kleine in mir. Ich lieb sie, immer mehr. <o:p></o:p></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Was für ein irrer und verrückter Prozess. Noch ganz am
Anfang. Das wird spannend.</div>
<o:p></o:p>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-91701002936685726002016-04-29T08:24:00.000-07:002016-04-29T08:24:01.129-07:00Tischgespräche<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Mit zunehmendem Alter verändert sich mein Körper.
Zipperleins und Befindlichkeitsstörungen melden sich in kürzeren Abständen.
Selbstheilungskräfte haben öfters Schluckauf an der Startlinie. Falten,
Flecken, Kuhlen, dünneres Haar, hängendes Kinngeschwabbel und schwimmende Augen
in der Früh schieben sich vergnügt tänzelnd in den Vordergrund. Alles wohl im
Rahmen, alles normal, hört man.“<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Das haben Sie aber schön geschrieben, Frau Müller! Dann
scheinen Sie ja endlich recht versöhnt mit dem Altern zu sein. Das ist doch
gut!“<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Versöhnt? Sie haben doch nen Knall. Da ist nix mit versöhnt.
Was für ein scheiß Gesäusel ist das überhaupt? Versöhnt, versöhnt, versöhnt. Gestern
sagte mir die Dame beim Friseur kaltherzig, mit nicht zu überhörendem Hinweis
auf ihr junges Alter im Nebensatz, ins Gesicht hinein, dass ich mir das Haarefärben
für dieses Leben ab jetzt abschminken könne. Hielten die zimperlichen Haarwurzeln
angeblich nicht mehr so gut aus. Die gäben dann nämlich auf! Ich glaub, ich
spinne. Wie können die es sich erlauben aufzugeben? Sehe ich aus, als würde ich
aufgeben? Pah!“<o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Na ja, las ich nicht neulich in einer Zeitschrift, dass
graue Haare der letzte moderne Schrei seien. Sie sollten sich freuen, Sie sind
doch bald total In.“ <o:p></o:p></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i><br /></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„Und Sie sollten nicht solch einen Schund lesen. Das ist
ja erbärmlich mir nun ausgerechnet damit zu kommen. Ich ergraue mit jedem Tag
mehr, finde dies nicht witzig und die vorgeblich damit verbundene Würde können
Sie sich ja gerne in Ihre nicht vorhandenen Haare schmieren.“ </i></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-64370616224271374222016-04-23T01:35:00.003-07:002016-04-23T01:35:49.451-07:00Schlussworte<div style="text-align: justify;">
Wegweiser: <i>"Würdest du dich auch so entscheiden, wenn du wüßtest, dass du nur noch kurze Zeit zu leben hättest?"</i></div>
<i><br /></i>
<a href="https://www.youtube.com/watch?v=meFBhm1fl3A" target="_blank">Frau Birkenbihls Schlusswort</a>Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-6232701126200737592016-03-17T02:25:00.000-07:002016-03-17T02:28:18.591-07:00Ach mein Herz in tiefer Trauer<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Weg mit Trauer
umzugehen. Da gibt es kein richtig oder falsch. Da gibt es auch keine
verallgemeinerbaren Zeitvorgaben.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMKlsetdYriHXQgv28-zcs_FK-Y0YuSjyfwEaI-7eTHy4qeKA24tp5AhFJ5QS2txB3LWo61lUbMAkd71-TcJ8GwbwEGtuE8BUItzQrn-hh23YmnzObxDEe67rKukXjdxxC0nQ3fppb4O_f/s1600/weeping_willow_tree-image2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="172" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMKlsetdYriHXQgv28-zcs_FK-Y0YuSjyfwEaI-7eTHy4qeKA24tp5AhFJ5QS2txB3LWo61lUbMAkd71-TcJ8GwbwEGtuE8BUItzQrn-hh23YmnzObxDEe67rKukXjdxxC0nQ3fppb4O_f/s200/weeping_willow_tree-image2.jpg" width="200" /></a>Trauern im öffentlichen Raum ist jedoch nach wie vor ein
Tabu Thema. Trauern tut man hinter verschlossenen Türen, ganz tief in sich
drin. Hinter den hohen Mauern von zugeschriebener Depression jedoch darf unsere
Trauer ab und an mal verschämt hervorblinzeln.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Trauer muss sich nicht rechtfertigen. Es wäre schön, wenn
sie ganz unverkrampft einfach sein dürfte.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-59854321618999001002016-02-24T06:53:00.000-08:002016-02-24T07:13:58.508-08:00Feudel<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Die Endlichkeit des eigenen Lebens wird einem durch das
Sterben der vorangegangenen Generation quasi wie mit nem Feudel um die Ohren
geknallt, damit man es ja nur nicht übersieht.<o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-20052455846061122252015-11-07T23:16:00.000-08:002015-11-07T23:20:40.649-08:00Halte dich.<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Deine Hände zittern. Dein Mund murmelt Bläschen kauend zahnlos
vor sich hin. Ab und an zuckt dein Bein, wie das eines kleinen Hündchens, im
Schlaf. Dein Atem geht schwer und zögerlich. Deine Augen, vom Sandmann
bestäubt, schauen blicklos zwischen den gefalteten Lidern hervor. Seit Stunden liege
ich neben dir. Dein Anblick ermüdet mich nicht. Immer noch nicht. Nach all den
Jahren, so vielen Jahren, kenne ich jede Regung, jeden Atemzug von dir. Bin ganz
bei dir, ahne jede Zuckung, jedes Räuspern, jeden Aussetzer schon im Voraus. Atme
mit dir. Du bist mir so nah. Hineinkriechen möchte ich in dich. Unsere Häute
miteinander vernähen, dich ausfüllen mit mir, mich durchdrungen fühlen von dir.
Streichelnd wandern meine Hände über deinen Körper, begrüßen jede Falte, jede Kuhle
wie alte Freunde. Halten inne, erinnern sich gemeinsam. Ich halte dich. Du hältst
mich. Auch wenn deine Arme keine Kraft mehr haben mich zu umschlingen, webst du
wie immer einen sicheren Kokon um mich. Flüsternd ziehe ich dich mit mir in
unsere Bilderwelt. Hauche Liebesworte, die unseren, sanft in dein Ohr. Singe
dir unsere Träume, unser Leben, unsere Hoffnungen. Halte dich. Halte dich.
Halte dich. Atme weiter für dich, wenn dein Atem nun schweigt. Lass dich gehen.
Nehm dich mit. <o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-53457835300487357952015-10-26T10:05:00.000-07:002016-02-24T07:13:29.126-08:00Schönheit<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Altern ist ein Prozess. Beginnt bei der Geburt. Weiß ich.
Dachte ich zu wissen. Hahaha, ich lach mich tot. (Also nicht wirklich.) Da ist
anscheinend noch ne Menge Luft für tieferes Verständnis, Akzeptanz und einem
freudig SichDreinGeben in mir. Im Augenblick
scheine ich eher in dieser Phase des „Sag mal Köper, spinnst du!“ verfangen zu
sein. Er weigert sich, mit allen Tricks und voller Tücke, brav zu machen, was
ich von ihm erwarte. Er zickt rum. Das kann ich ihm nicht durchgehen lassen.
Also mute ich ihm einfach das zu, was er vor Jahrzehnten locker im
Vorrübergehen gebracht hat. Ab und an lege ich sogar noch ne Schippe drauf. So
als Anregung. Aber, er kämpft mit harten Bandagen gegen diese Zumutungen. Wir
liegen quasi aktiv im Clinch miteinander. Er gewinnt. Absehbar. Das macht mich
wütend. Wie mein Verstand sich in diesem Gerangel positioniert? Der verkrümelt
sich mit nem Tässchen Tee, ner Kuscheldecke und Bücher über Körpersoziologie
aufs innere Sofa, grinst weise und lässt mich toben. Verräter! Ich könnt
kotzen! … Nein! Das gönne ich ihm nicht. Dem Körper. Und dem anderen auch
nicht. *grummel<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLfp3Q_GQnm2RXNPsZVjz0IEihN1Xt1FrucQI43UB8uTCfg7gCTR1V8MZDNo6UtuubkErrZJCGEuskXUUXW05xSFY7h71ZVx-RSr9kwhyphenhyphenH2pJwkJdnqPp4Eker1qMclCb3xNi-or5A3eil/s1600/Altersakzeptanz.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLfp3Q_GQnm2RXNPsZVjz0IEihN1Xt1FrucQI43UB8uTCfg7gCTR1V8MZDNo6UtuubkErrZJCGEuskXUUXW05xSFY7h71ZVx-RSr9kwhyphenhyphenH2pJwkJdnqPp4Eker1qMclCb3xNi-or5A3eil/s400/Altersakzeptanz.jpg" width="300" /></a></div>
<br /></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-72926890250660614282015-10-22T03:45:00.002-07:002016-02-24T07:13:17.066-08:00Never<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i><span lang="EN-US">„When I first found out how babies were born, I
couldn't believe<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i><span lang="EN-US">it. To think that my mother and father could do
such a thing.” <o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<span lang="EN-US">Then,
after a moment's reflection:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i><span lang="EN-US">“My father-maybe: but my mother-never!” <o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 9.0pt;">(O'Donohue 1987)<o:p></o:p></span></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-70909987193870634692015-10-22T01:31:00.001-07:002016-02-24T07:12:51.933-08:00Gevatter Tod<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<i>„… Der erste, der ihm begegnete, das war der liebe Gott.
Der wusste schon, was er auf dem Herzen hatte, und sprach zu ihm: "Armer
Mann, du dauerst mich, ich will dein Kind aus der Taufe heben, will für es
sorgen und es glücklich machen auf Erden." Der Mann sprach: "Wer bist
du?" - "Ich bin der liebe Gott." - "So begehr' ich dich
nicht zu Gevatter," sagte der Mann, "du gibst dem Reichen und lässest
den Armen hungern." Also wendete er sich von dem Herrn und ging weiter. Da
trat der Teufel zu ihm und sprach: "Was suchst du? Willst du mich zum
Paten deines Kindes nehmen, so will ich ihm Gold die Hülle und Fülle und alle
Lust der Welt dazu geben." Der Mann fragte: "Wer bist du?" -
"Ich bin der Teufel." - "So begehr' ich dich nicht zu
Gevatter," sprach der Mann, "du betrügst und verführst die
Menschen." Er ging weiter; da kam der dürrbeinige Tod auf ihn
zugeschritten und sprach: "Nimm mich zu Gevatter." Der Mann fragte:
"Wer bist du?" - "Ich bin der Tod, der alle gleichmacht."
Da sprach der Mann: "Du bist der Rechte, du holst den Reichen wie den
Armen ohne Unterschied, du sollst mein Gevattersmann sein. …" </i><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
(Aus „Der Gevatter Tod“, ein Märchen der Brüder Grimm)<o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-70421265992224446632015-06-15T04:39:00.000-07:002016-02-24T07:12:35.460-08:00Endlichkeiten<div class="MsoNoSpacing">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Das sich langsam einschleichende Bewusstsein für die
Endlichkeit eines jedweden Daseins, also auch des meinigen, versetzt mich immer
mehr in Widerspruch zu den mich umflutenden absurd verlogenen
Heilsversprechungen einer Gesellschaft, die mit eilender Hast und nicht
sättigender maßloser Prasserei mein Alter und meinen künftigen Tod bis zur
Bedeutungslosigkeit zu übermalen versucht. Diesem übergriffigen Enteignungsversuch
des mir ganz und gar Eigenen werde ich mich bis zum letzten Handkuss des
Gevatters mit Lust und lachendem Gemüt standhaft widersetzen.</span><o:p></o:p></div>
</div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-81296400992619903672015-06-05T03:53:00.001-07:002016-02-24T07:12:16.546-08:00Lockende Stille<div class="MsoNoSpacing">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: verdana, sans-serif;">Es fällt mir mit zunehmendem Alter schwerer, die Dinge
beim Namen zu nennen. Nicht, weil ich ihre Namen nicht wüsste, sondern weil ich
sie schon so oft wiederholt habe. Die Quelle in mir, die mich all die
vergangenen Jahrzehnte ermutigt hat, wieder und wieder geduldig die gleichen
Sachverhalte aufzuzeigen, zu erklären, zu deuten, gluckert an manchen Tagen nur
noch rinnsälig vor sich hin. Es kostet mich heute mehr Kraft als früher den
zukunftstragenden Sinn hinter meinem Engagement zu erkennen und ihn als
Motivationsbeschleuniger anzuzapfen. Es ermüdet, wenn man sieht, wie mühsam
Entwicklung bei den Menschen läuft, wie träge Erkenntnis sich verbreitet und
welchen depperten Abzweigungen und welchen erbärmlichen Rückschritten sich
Menschlichkeit tänzelnd weltweit hingibt.</span></div>
</div>
<div class="MsoNoSpacing">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"><br /></span></div>
</div>
<div class="MsoNoSpacing">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Auf der anderen Seite beschimpfe ich mich dann des Öfteren
als anmaßend, lernte ich doch, dass man eigene Erfahrungen nicht eins zu eins
an die Nachkommenden weiter geben kann, sondern jeder Mensch seine eigenen
machen und selbstständige Schlüsse daraus ziehen können muss. Und dann schreibe
und rede ich wieder in der Hoffnung, hilfreich kleine Puzzleteile zum
eigenständigen Denken an die Hand geben zu können.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNoSpacing">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGdULEt2N1L6IDibNAMJ_XIFPTTORf2vFG0-A2z6zjh7d72Q63XN7HPSRC7SlTfS1ba2lJGy6pEqHQOL0CDt42hjwciyJqo20u88oV8bN5J6O0OO02or7SIk9WswM25fjp-xsQPF232F8N/s1600/oldwoman.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: justify;"><img border="0" height="160" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGdULEt2N1L6IDibNAMJ_XIFPTTORf2vFG0-A2z6zjh7d72Q63XN7HPSRC7SlTfS1ba2lJGy6pEqHQOL0CDt42hjwciyJqo20u88oV8bN5J6O0OO02or7SIk9WswM25fjp-xsQPF232F8N/s200/oldwoman.jpg" width="200" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Jedoch ermüde ich schneller und lasse mich fallen in eine
Stille in mir, die ich als wohltuend und schützend empfinde. Nur das Lächeln
meiner kleinen Enkelin durchbricht diese Stille dann. Sie, mit ihren klugen
fragenden Augen. Dann weiß ich sofort, warum ich die Namen der Dinge auch noch hunderttausend
Mal wiederholen werde. </span><o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"><br /></span></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-80961740591978676792015-05-18T22:31:00.000-07:002016-02-24T07:11:58.984-08:00Zeitenwandel<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„Bloß weil du älter bist als ich, hast du doch nicht
automatisch recht!“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„Obwohl ich älter bin als du, könnte ich in manchen Sachen
doch recht haben.“</span><o:p></o:p></div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7068562773482949589.post-10337228418515743272015-04-05T03:40:00.000-07:002016-02-24T07:11:35.230-08:00Unruhestand?<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"><b><i>"Doch wenn der Unruhestand zum
Imperativ wird, verlieren wir die Freiheit, einfach auf der Ofenbank zu sitzen
und die Zeit vorbeiziehen zu lassen. Wir verlieren das Recht auf eine Existenz
ohne Ziel und Zweck." </i></b><span style="font-size: x-small;">(Anna Sauerbrey, Tagesspiegel, 4.4.2015)</span><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Was für ein feiner Satz! <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNoSpacing">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Leistung und Produktivität, lebenslanges Lernen, Senioren
Universität, Fitnesskurse für 60+, Ehrenamt und geringfüge Jobs bis ins hohe
Alter, und, und, und – klar, jede, jeder wie sie, wie er mag, kann und will.
Wahlfreiheit. Das Recht auf dies und das und jenes Tun oder eben NichtTun. Ohne
wirtschaftliche Zielsetzungen und Zwänge. Das wäre dem Alter angemessen. Jedem
Alter. </span><o:p></o:p></div>
</div>
Heidrun Müllerhttp://www.blogger.com/profile/03771723542803715063noreply@blogger.com