Manche Menschen haben mich in meinem Leben ein Stück des
Weges begleitet. Dann sind sie abgebogen. Meistens passte dies ganz gut, war einvernehmlich und das
Kapitel konnte im eigenen Lebensbuch gelassen geschlossen werden. Bei einigen jedoch, die sich
entfernt hatten, blieb die Gewissheit, dass man sich bestimmt noch einmal wiedersieht,
weil so viele Fäden noch zu Ende gesponnen werden wollen. Gemeinsam. Und dann
lässt man sich Zeit. Und dann erfährt man, dass dieser Mensch mittlerweile
gestorben sei und es bleibt eine tiefe innere Verzweiflung und Leere.
Ich lerne (wie viele Male denn noch, Frau Müller?!): Unsere
Leben sind nicht unendlich. Der Tod tanzt jede Minute mit. Also, wenn du was zu
sagen hast, schiebe es nicht auf. Halte Kontakt, geh auf dein Gegenüber zu.
Immer wieder. Lass nichts ungesagt, lass nichts ungelebt. Zeit gibt es nicht im
Überfluss. Das Leben wartet nicht auf dich, der Tod nimmt keine Rücksicht auf
deine Befindlichkeiten. *traurig